Erschreckend waren die Nachrichten, die uns am 7. Oktober aus Israel erreichten – erschreckend waren ebenfalls die Bilder, die zeigten wie im Anschluss daran auf deutschen Straßen oder auch anderen Orten dieses Pogrom gefeiert wurde. In den folgenden Tagen – bis heute anhaltend – nahmen Äußerungen und Taten des israelbezogenen Antisemitismus rapide zu und reichten bis hin zu körperlichen Übergriffen; auch in Gießen. Im Zentrum für interkulturelle Bildung und Begegnung fand aus diesem Anlass am 12. Dezember 2023 ein Themenabend mit Vorträgen, Diskussion und Fragerunde statt.
Torben Stich, Leiter des Projekts „Proaktiv gegen Antisemitismus“ (Netzwerk für politische Bildung, Kultur und Kommunikation e.V. (NBKK Gießen)) gab eine Einführung zum israelbezogenen Antisemitismus. In diesem Zuge ermöglichte Torben Stich einen Überblick über Formen des Antisemitismus und inwiefern sich daraus sowohl in der Linken, als auch der Rechten, sowie gesamtgesellschaftlich, Formen des Hasses auf Israel und Vorurteile gegenüber dem Staat Israel entwickeln können. Er verwies dabei auf den Sammelband III des NBKK (https://nbkk.de/) „Insel der Aufklärung – Israel im Kontext“. Torben Stich betonte dabei, inwiefern sich israelbezogener Antisemitismus auch auf die lokale Gesellschaft sowie den Alltag von Jüd*innen auswirkt und nannte hierzu Beispiele.
Judith Klubmann, Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Gießen der Deutsch-Israelischen Gesellschaft e.V. (DIG AG Gießen) gab einen Einblick in die Geschichte Israels und der gegenwärtigen Situation. Ihre Einordnung verschaffte den Zuhörenden einen Überblick, inwiefern israelbezogener Antisemitismus sowohl Ursache als auch Auswirkung für die Massaker der Hamas darstellt und welche Bedrohungslage hierdurch für israelische Staatsbürger*innen und in Israel lebende Menschen resultiert. Kollektive Traumata im Bezug auf die Shoah wurden hierdurch reaktiviert. Darüber hinaus wurden insbesondere das Gefühl für und der Wunsch nach Sicherheit von Jüd*innen und Israelis im Allgemeinen durch die aktuellen Ereignisse schwer erschüttert.
Im Anschluss fand eine Fragerunde statt. Sowohl sachliche als auch emotionale Fragen waren Gegenstand der Diskussion.
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